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Der Berliner Immobilienfinanzierer LINUS Digital Finance will in den nächsten Jahren von der sich öffnenden Marktlücke bei alternativen Finanzierungsmodellen profitieren. Die Onlineplattform will sich nach den Worten von Finanzvorstand Frederic Olbert hier den Umstand zunutze machen, dass sich traditionelle Banken aufgrund der zunehmenden regulatorischen Erfordernisse aus nicht cashproduzierenden Bereichen immer weiter zurückziehen.
Alternative Immobilienfinanzierungen adressieren den steigenden Investitionsbedarf in die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien im Wohn- und Gewerbebereich. Innerhalb Europas sind die entsprechenden Nachhaltigkeitsziele klar abgesteckt. Innerhalb der EU sieht die für 2030 formulierte Zielvorgabe vor, die CO²-Emissionen um 55 Prozent zu reduzieren. In der Europäischen Union sind Wohn- und Gewerbegebäude zusammen für etwa 40 Prozent des Energieverbrauchs und für 36 Prozent der CO²-Emissionen verantwortlich. Aus diesem Grund müssen sie ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 60 Prozent verringern. Zugleich sind sie dazu verpflichtet, ihren Energieverbrauch um 14 Prozent und ihre Energiezufuhr für Heizungen und Klimaanlagen um 18 Prozent herunterfahren.
In der Praxis bedeutet das, dass sehr große Immobilienbestände in Deutschland und Europa vor einer Neuvermietung auf neue Energiestandards renoviert werden müssen. Aktuelle Branchenstudien, die sich mit der Thematik auseinandersetzen, setzen Investitionssummen von bis zu 300 Milliarden Euro an, die dafür in den nächsten Jahren benötigt werden.
Große Investoren wollen vor allem bei Gewerbeimmobilien nur noch Gebäude erwerben, die der ESG Compliance unterliegen. Energie-Ratings für Gebäude sind in den einzelnen europäischen Ländern gesetzlich festgeschrieben. In Deutschland sind Verkäufer von Immobilien wie auch Neuvermieter seit 2014 dazu verpflichtet, einen Energieausweis zu den energetischen Kennwerten für ihre Immobilie auszuweisen. Seit Mai werden diese Vorschriften einheitlich über das Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt.
Mittel- bis langfristig erhofft sich LINUS Digital im Bereich dieser alternativen Investments aufgrund der wieder steigenden Zinssätze einen zusätzlichen Wachstumsschub. Die sich seit der Finanzkrise verschärfenden regulatorischen Standards haben dazu geführt, dass traditionelle Banken ihr Engagement bei den Immobilienfinanzierungen immer weiter herunterfahren. Sie agieren bei Finanzierungen immer vorsichtiger, was zur Folge hat, dass
sich jetzt immer mehr Finanzierungslücken bei Bestandsobjekten auftun, erläutert Frederic Olbert. LINUS werde hier einsteigen im Rahmen der Mid Cap Größen für die Immobilienprojekte, die über die eigene digitale Plattform finanziert werden.Das Marktumfeld stützt das Wachstum der Immobilien-Fintechs. Liefen 2016 noch 27 Prozent des Neugeschäfts privater Immobilienfinanzierungen über die großen Vermittlungsplattformen, waren es 2020 bereits über 45 Prozent. Zugleich zieht die
Finanzaufsicht BaFin in Deutschland die Zügel für den Bankensektor weiter an. Die soeben finalisierten Basel-III-Standards, die ab 2023 gelten, sehen unter anderem eine Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften für Immobilienkreditgeber vor.Gerade auf dem europäischen Immobilienmarkt haben alternative Immobilienfinanzierungen ihre besten Jahre noch vor sich. So sieht eine Branchenstudie der Investmentgesellschaft Barings aus dem Jahr 2020 den US-Markt als weitgehend ausgereift, während in Europa der Anteil der Nicht-Banken in der Immobilienfinanzierung noch eine untergeordnete Rolle spielt. Lag der Anteil der Nicht-Banken 2020 in Großbritannien bei immerhin 25 Prozent, waren es in Resteuropa ganze neun Prozent. Genau diese Marktlücke, so Olbert, werde sich LINUS im Zuge seiner Expansion in andere europäische Märkte in den nächsten ins Visier nehmen. Für das laufende Geschäftsjahr hat sich das Unternehmen nach den Worten von Vorstandschef David Neuhoff bereits vorgenommen, ein noch schnelleres Wachstum auf dem Weg zum führenden Real Estate Fintech in Europa zeigen zu können.
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Dr. Reuter Investor Relations: LINUS Digital erwartet durch Green Deal einen neuen Wachstumsschub
wurde veröffentlicht am 9. Juni 2022 auf bekannt im Web in der Rubrik Allgemein
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