• Für Auto- oder Fahrradfahrer sind sie ein absolutes Ärgernis – für Andreas Buck (Fachjournalist, Autor und Fotograf) sind sie wunderschön. Schlaglöcher!

    BildSchlaglöcher! Vom Frost in die Fahrbahndecke gesprengte Unebenheiten sowie von Wind und Wetter
    gezeichnete Fahrbahnmarkierungen faszinieren den Fachjournalist – kreativer Perspektivenwechsel ist sein Ticket zum Besuch neuer Welten. Den passenden Blickwinkel vorausgesetzt, gelingt es ihm,
    innerhalb weniger Sekunden nach Grönland zu reisen oder die nächste Kreuzung per Kontinentaldrift zu überqueren.

    Von der Straße zum Kunstobjekt
    Die Idee scheinbar Unscheinbares fotografisch in Szene zu setzen reizt Buck seit vielen Jahren.
    Entsprechend umfangreich ist sein Schlagloch-Bildarchiv. Seine erste Straßenaufnahme entstand in
    den frühen 1980er Jahren. Sie zeigt eine mit dem Straßenbelag verschmolzene Getränkedose. Buck,
    der zunächst nur einzelne Motive sammelte, entwickelte sich schrittweise zum Produzent komplexer Fotoserien die er jetzt in seinem Bildband StreetArt vorstellt. Für den selbsternannten Streetworker mit künstlerischem Verständnis für Asphalt im öffentlichen Raum war die Buchproduktion eine große Herausforderung: „Einerseits versuche ich offensichtlich banale Motive bestmöglich in Szene zu setzen. Andererseits möchte ich kreativer Betrachtungsweise größtmöglichen Interpretationsspielraum erlauben“, erklärt Buck. Um wichtige Details hervorzuheben, reinigte der Straßenfotograf zahlreiche Asphaltbeläge oder Fahrbahnmarkierungen vor der eigentlichen Aufnahme. Entdeckte er interessante Fremdkörper, nutzte er diese jedoch bewusst, um Spannung zu erzeugen oder Kontraste zu verstärken. Die Diversität seiner Aufnahmen ist aber nicht nur ein Ergebnis handwerklicher Sorgfalt, sondern auch ein Produkt unterschiedlicher Entstehungszeiträume. Für einige Arbeiten benötigte Buck mehrere Monate – für andere nur wenige Minuten. Seine Vorgehensweise beim Fotografieren verfolgt das Ziel, den interessantesten Augenblick im Lebenszyklus eines Straßenbelags festzuhalten. Bucks Aufnahmen verdeutlichen darüber hinaus, wie wichtig die optimale Tages- oder Jahreszeit des Aufnahmemoments ist. Um möglichst viele Facetten seiner Arbeit darzustellen, vereint Bucks Bildband Fotografien die im Streiflicht der Abendsonne leuchtende Asphaltstrukturen zeigen mit solchen, deren Reiz vom Türkis der blauen Stunde spürbar verstärkt wird.

    Komm ? mit auf die Reise…
    … und entdecke Motive, die nur darauf warten fotografiert zu werden“, empfiehlt Buck. Zum Beispiel solche an den Stoppstellen des Pforzheimer Rodgebiets oder auf dem Biosphären-Asphalt des Davoswegs. Auf dem beliebten Naherholungspfad der Goldstadt entstanden seine Foto-Arrangements „Grün I“ und „Grün II“. Sie veranschaulichen beispielhaft, wie sich die Natur das durchaus abwechslungsreiche Asphaltgrau unablässig zurückerobert. Dazu Buck: „Etwas Übung vorausgesetzt, erinnern manche Unregelmäßigkeiten in städtischem Asphalt an die Form eines Erdteils oder an eine achtlos weggeworfene Flasche. Beim nächsten Besuch ist der Erdteil plötzlich verschwunden, weil der Frost des Winters ganze Arbeit geleistet hat. Das Flaschen-Schlagloch wurde indessen von Arbeitern des städtischen Bauhofs geflickt und quasi über Nacht in ein noch schöneres Patchworkmuster verwandelt.“

    Der Bildband StreetArt ist im Nagolder Buch & Bild Verlag erschienen. Das Durchblättern des über 100-seitigen und
    großformatigen Buches soll den Betrachter dazu inspirieren, auf dem nächsten Spaziergang die Vielfalt städtischer Straßen und Wege genauer zu erkunden.

    Erhältlich im Buchhandel oder direkte beim Verlag
    Ausführung: Fotobuch, Hardcover
    Format: 29 x 29 cm
    Umfang: 104 Seiten
    Verlag: Buch und Bild Verlag
    Fotograf, Autor, Designer: Andreas Buck
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3926341150
    Infoseite zum Buch: hier klicken

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    StreetArt. Das Schlagloch in der Fototasche

    wurde veröffentlicht am 27. Juli 2021 auf bekannt im Web in der Rubrik Allgemein
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