• Tierrechtler fordern als Konsequenz auf die Häufung schwerer Unfälle mit Tiertransporten das Ende von Lebendtiertransporten.

    BildNach 12 schwerwiegenden Unfällen von Tiertransportern in den ersten Wochen des Jahres 2019 fordert das Deutsche Tierschutzbüro den Bund, Länder und die EU dazu auf, Lebendtiertransporte komplett zu verbieten. Bei den bisher öffentlich gewordenen 12 Unfällen – im Durchschnitt zwei Unfälle pro Woche – kamen mehr als 100 Schweine, mehrere Rinder und eine Vielzahl an Hühnern ums Leben. Ein besonders schwerer Unfall hatte auch drei tote Personen zur Folge. Allein sechs der Vorfälle fanden in Nordrhein-Westfalen statt, darunter der schwerwiegendste Fall, bei dem neben drei Menschen eine Vielzahl der 180 geladenen Schweine starben. Weitere Unfälle geschahen in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, wie das Deutsche Tierschutzbüro auch auf einer Übersichtsgrafik festgehalten hat. Die Tierrechtler vermuten, dass die Dunkelziffer an Tiertransportern, die in Vorfälle verwickelt waren, wesentlich höher ist. Das Deutsche Tierschutzbüro sieht in den Vorfällen einen erneuten Beweis, dass ein Ende des heutigen Systems der Massentierhaltung unumgänglich ist und fordert im ersten Schritt die Beendigung von Lebendtiertransporten, um das Leid von Tieren unverzüglich zu lindern. „Tiertransporte sind schon ohne Zwischenfälle eine der großen Ursachen für Tierqual im grausamen System der Massentierhaltung. Die unglaubliche Anzahl an Unfällen macht das Ganze noch unerträglicher. Ein Ende von Lebendtiertransporten wäre nur ein kleiner aber wichtiger erster Schritt, zu weniger Tierleid“, so Fabian Steinecke, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbüros.

    Verkehrsunfälle mit der Beteiligung von Tiertransporten erscheinen regelmäßig in der medialen Berichterstattung, dabei gelangen nicht einmal alle Vorfälle in die Öffentlichkeit. Die Unfallursachen liegen meistens bei Fahrfehlern, die aus unterschiedlichen Gründen zustande kommen, oder technischen Defekten des Fahrzeugs. Die Tiere werden entweder beim Unfall direkt, oder durch den Ausbruch aus dem verunglückten Transporter verletzt oder getötet. Oft müssen Veterinäre verletzte Tiere im Anschluss nottöten. Ein großer Teil der Unfälle der letzten Wochen geschahen durch eine wahrscheinliche Kombination aus Fahrfehlern und technischem defekt, die zur Ablösung der Anhänger bei falsch durchgeführten Wendemanövern führten. In zwei Fällen kam der Fahrer aus ungeklärten Ursachen von der Fahrbahn ab und verursachte dadurch schwerwiegende Unfälle. Bei einem Fall in Bayern führte ein technischer Defekt zum kompletten Ausbrennen des Fahrzeugs. Tiertransporter fallen bei Kontrollen auch immer wieder durch Verstöße gegen die Vorschriften in Hinblick auf Versorgung und gesundheitlichen Zustand der Tiere und Hygiene auf. „Bis Lebendtiertransporte endlich der Vergangenheit angehören, brauchen wir strengere Sanktionen gegen die Verantwortlichen. Es kann nicht sein, dass Auftraggeber, Speditionen und Fahrer immer wieder für vermeidbare Unfälle verantwortlich sind und sich nichts ändert. Hier brauchen wir empfindsamere Strafen und bessere Kontrollen“, so Fabian Steinecke.

    Tiertransporte sind ein elementarer Bestandteil des Systems der Massentierhaltung und auch ohne Zwischenfälle für tägliches Tierleid verantwortlich. Schweine, Rinder, Geflügel, Schafe und viele mehr werden nicht ausschließlich zur Schlachtung transportiert. Auch Aufzucht und Mast findet meist an unterschiedlichen Orten, nicht selten in verschiedenen Ländern statt. Innerhalb der EU werden so jährlich Milliarden an Tieren über tausende Kilometer weit transportiert, hunderttausende Tiere werden auch in Länder außerhalb der EU verfrachtet. Regelmäßig kommt es neben Platzmangel, Unterversorgung und nicht eingehaltenen Ruhephasen zu schweren Verletzungen und tödlichen Auswirkungen auf diesen Todesfahrten. Momentan diskutiert auch der Deutsche Bundestag über gesetzliche Änderungen bei Tiertransporten. Das Deutsche Tierschutzbüro hatte ihm Rahmen seiner Aufklärungskampagne „TRUCK YOU – Tiertransporte schmecken nicht!“ im Jahr 2018 eine Petition zur Abschaffung von Tiertransporten, gerichtet an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Vytenis Andriukaitis, EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, gestartet. Neben direkten Änderungen an der derzeitigen Situation fordert das Deutsche Tierschutzbüro langfristig die komplette Auflösung der Nutztierindustrie und Ausbeutung von Tieren, um so Tierleid zu vermeiden. als konsequenteste und nachhaltigste Lösung, um die derzeitigen Zustände zu vermeiden, sehen die Tierrechtler die vegane Lebensweise. Dafür hat das Deutsche Tierschutzbüro die Plattform Twenty4Vegan ins Leben gerufen, die mit Rezepten und Tipps den Verbraucher bei der Umstellung unterstützt.

    Das Missstände bei Tiertransporten allgegenwärtig sind, zeigte auch die Antwort der Landesregierung Brandenburgs auf eine kleine Anfrage der Grünen Landtagsfraktion zum Thema. Dieser ist zu entnehmen, dass die Verstöße bezüglich des Tierwohls bei Tiertransporten in Brandenburg in den letzten Jahren enorm gestiegen sind. So hatte sich unter anderem die Anzahl der Verstöße hinsichtlich der Transportfähigkeit der Tiere von 2013 zu 2016 beinahe vervierfacht (2013: 53 Verstöße, 2016: 196 Verstöße). Brandenburg steht dabei exemplarisch für die Zustände bei Tiertransporten in Deutschland und Europa.

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    Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

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    Bereits 12 schwerwiegende Tiertransporter-Unfälle im Jahr 2019 alleine in Deutschland

    wurde veröffentlicht am 8. Februar 2019 auf bekannt im Web in der Rubrik Allgemein
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